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© Shutterstock / Borislav Bajkic

Stuttgarter Heizkraftwerk wird H2-ready

Die neuen Anlagen im EnBW-Heizkraftwerk Stuttgart-Münster werden von Anfang an H2-ready sein und sollen bis zu 100 Prozent Wasserstoff transportieren können. Zur Realisierung stellt Siemens Energy modernste Turbinentechnik bereit.

Die Vorstände von EnBW und Siemens Energy Vorstand halten eine Abbildung der neuen Turbinen in der Hand
EnBW-Vorstand Georg Stamatelopoulos (rechts) und Siemens Energy Vorstand Tim Holt (links) mit einer Abbildung der neuen Turbinen.
© EnBW / Paul Gärtner

In der Landeshauptstadt wird der Einsatz von grünem Wasserstoff als klimafreundlicher Brennstoff in Kraftwerken vorangetrieben. Im gemeinsamen Pilotprojekt von EnBW und Siemens Energy soll hierfür das EnBW-Heizkraftwerk in Stuttgart-Münster für den Betrieb mit Wasserstoff vorbereitet werden. In rund drei Jahren soll zunächst Erdgas an die Stelle von Kohle treten. Dabei werden alle Anlagen von Anfang an so gebaut, dass das Erdgas möglichst rasch und vollständig durch Wasserstoff ersetzt werden kann. Herzstück sind dabei zwei hochmoderne Gasturbinen vom Typ SGT-800 von Siemens Energy.

 

Möglichst frühzeitige Umstellung auf Wasserstoff

Die beiden neuen Turbinen verfügen über jeweils 62 Megawatt elektrische Leistung und eine nachgeschaltete Abwärmenutzung. Sie ersetzen die drei bisherigen Kohlekessel am Standort. In den Planungen ist die Wasserstoff-Perspektive bestimmend und wird von den Projektteams beider Unternehmen über die eigentlichen Gasturbinen hinaus berücksichtigt. Das betrifft beispielsweise Rohrleitungen, Leit- oder Kesseltechnik, die ebenfalls möglichst rasch und einfach auf Wasserstoff umgestellt werden sollen. Als Zeithorizont für die Nutzung von grünem Wasserstoff nennt EnBW zehn bis zwölf Jahre. Siemens Energy sagt in den Verträgen zu, dass die neuen Turbinen bereits ab ihrer Auslieferung im Jahr 2024 bis zu 75 Prozent Wasserstoff-Beimischungverarbeiten können und das Gesamtpaket für 100 Prozent Wasserstoff vorgesehen ist.

 

Umsetzung läuft bereits

Aktuell schreitet der Bau eines neuen Werkstattgebäudes am Heizkraftwerk bereits voran und schafft Platz für das eigentliche Baufeld der neuen Anlagen. Die Errichtung dieser kann bei Vorliegen aller Genehmigungen im ersten Quartal 2023 beginnen. Wichtigster Energieträger in Münster ist derzeit Restmüll: Rund 450.000 Tonnen werden hier jährlich verwertet und in Strom und Wärme umgewandelt. Zusammen mit den neuen Gasturbinen wird der Standort auch weiterhin das Rückgrat der Strom- und Fernwärmeversorgung im mittleren Neckarraum bilden – gemeinsam mit den Kraftwerken in Stuttgart-Gaisburg und Altbach/Deizisau. Nach der Umstellung auf Wasserstoff in Münster und beim Schwesterprojekt in Altbach wird es ab 2025/26 in der Region Stuttgart keine Energieerzeugung aus Kohle mehr geben.

 

Quelle: EnBW

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