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© Shutterstock / Borislav Bajkic

Start für Bauarbeiten an H2-fähigem Gaskraftwerk

Der Spatenstich für das erste von drei neuen wasserstofffähigen Gaskraftwerken der EnBW fand am Standort Stuttgart-Münster statt. Zwei neue Gasturbinen sollen ab 2024 Wasserstoff-Beimischungen verarbeiten.

Die Umweltministerin, der Oberbürgermeister von Stuttgart und EnBW-Vorstandn stehen mit Bauhelmen vor einer Baugrube und schaufeln Erde.
Offizieller Spatenstich für das neue EnBW-Gasheizkraftwerk in Stuttgart-Münster. V.r.n.l. EnBW-Vorstand Georg Stamatelopoulos, Umweltministerin Thekla Walker, Oberbürgermeister Frank Nopper.
© Uli Deck/EnBW

Mit drei neuen H2-Kraftwerken strebt die EnBW an, die Stromerzeugung aus Kohle im mittleren Neckarraum bis zum Jahr 2026 vollständig zu beenden. Die Bauarbeiten für das erste der Kraftwerke haben nun in Stuttgart-Münster begonnen. Wie an allen „Fuel Switch“-Standorten soll auch diese Anlage spätestens 2035 mit grünem Wasserstoff betrieben werden. Beim offiziellen Spatenstich betonte Baden-Württembergs Umweltministerin Thekla Walker: "Das Ziel Baden-Württembergs, bis 2040 klimaneutral zu sein, wird nur mit einer grundlegenden nachhaltigen Umgestaltung der Energieversorgung möglich sein. Mit Fuel-Switch-Projekten wie hier in Stuttgart-Münster ebnet die EnBW den Weg für den Kohleausstieg und zugleich zur deutlichen Minderung von klimaschädlichen Treibhausgasen."

 

Bis zu 75 % H2-Beimischung ab 2024

Am Kraftwerksstandort in Stuttgart-Münster ersetzen zwei neue Turbinen drei kohlebefeuerte Kessel aus den 1980er und 1990er Jahren sowie drei heizölbetriebene Turbinen. Die Anlagen sollen so gebaut werden, dass das Erdgas möglichst rasch und vollständig durch Wasserstoff ersetzt werden kann, sobald dieser in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Als Zeitrahmen nennt EnBW zehn bis zwölf Jahre. Die beiden Gasturbinen vom Typ SGT-800 von Siemens Energy. Sie verfügen insgesamt über eine elektrische Leistung von rund 124 Megawatt. Ab ihrer Auslieferung im Jahr 2024 sollen die neuen Turbinen bis zu 75 % Wasserstoff-Beimischung verarbeiten können. Die Gesamtanlage soll zudem für eine Nutzung von für 100 % Wasserstoff vorbereitet werden.

 

Erdgas und grüner Wasserstoff für stabile Energieversorgung

Erneuerbare Energien sind zwar maßgeblich für das Erreichen der baden-württembergischen Klimaschutzziele, jedoch auch volatil. Durch den gleichzeitigen Ausstieg aus Kernkraft und Kohle entsteht im Energiesystem eine Lücke an regelbarer Leistung, die auf Knopfdruck zu jeder Tages- und Nachtzeit verfügbar sein muss. Um diesen Bedarf zu decken, sind Gaskraftwerke unmittelbar notwendig. Der Fuel Switch von Kohle auf Gas ist durch die Möglichkeit einer späteren Umrüstung auf Wasserstoff zukunftssicher und wird zum Bestandteil einer klimaneutralen Stromerzeugung mit gleichzeitig hoher Versorgungssicherheit.

 

Quelle: EnBW

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