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© Shutterstock / petrmalinak

Fachdialog Wasserstoffinfrastruktur

Für eine bedarfsgerechte Planung der Wasserstoffinfrastruktur gilt es, die wesentlichen Fragen zu beantworten: Wie viel Wasserstoff wird wo in Baden-Württemberg zu welchem Zeitpunkt zur Verfügung stehen? Um Antworten und Lösungsansätze für diese schwierigen Fragen zu finden, hat das Umweltministerium Baden-Württemberg den "Fachdialog Wasserstoffinfrastruktur" gestartet.

Der Austausch zwischen Stakeholdern, Politik und Wissenschaft findet unter anderen in Workshops mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten zur Wasserstoffinfrastruktur statt. Die Ergebnisse werden von Expert:innen weiter vertieft und liefern die Grundlage für die weiteren Schritte des Landes in der Umsetzung der baden-württembergischen Wasserstoffstrategie:

Das Wasserstoffangebot hängt eng mit den verschiedenen Versorgungsoptionen zusammen. Wasserstoff kann per Pipeline direkt verteilt oder aber per Schiff oder Trailer zu den potenziellen Nutzern transportiert werden. Entscheidend dabei ist die vorhandene Wasserstoffinfrastruktur sowohl auf Fernleituungs- als auch Verteilnetzebene. Für Baden-Württemberg wurden unterschiedliche Prognosen zur künftigen Verteilnetzoptionen entwickelt. Daher soll im Rahmen der Workshops erörtert werden, welche Umsetzungserforderinsse auf politischer, regulatorischer sowie ökonomischer Ebene zu erfüllen sind, um in Baden-Württemberg ausreichend Wasserstoff zur Verfügung stellen zu können. 

 

Neben der Analyse der aktuellen Situation des Wasserstoffbedarfs und -Erzeugungspotenzials in Baden-Württemberg haben verschiedene Untersuchungen die potenziellen H2-Bedarfe im Land analysiert. Diese sagen mit 16,6 TWh H2 im Jahr 2035, 30 TWh H2 im Jahr 2040 oder ~53,5 TWh in 2040 teilweise stark voneinander abweichende Bedarfe voraus. Ein wichtiges Ziel der Workshopreihe ist es daher zu bestimmen, wie der künftige Wasserstoffbedarf im Land möglichst genau ermittelt werden kann und welche (potenziellen) Abnehmer am meisten Wasserstoff benötigen werden.

 

Um flächendeckend Wasserstoff anbieten zu können, müssen die Pipeline-Planungen durch eine gezielte Entwicklung von Wasserstoff-Hubs zur Deckung der Bedarfe bis 2030 und in den Regionen ohne Pipeline-Anschluss auch für die Zeit nach 2030 ergänzt werden. Der Workshop beschäftigt sich mit den Vor- und Nachteilen lokaler Wasserstoff-Hubs als Element der Wasserstoffinfrastruktur-Planung. Zu den Vorteilen zählen beispielsweise Anforderungen an die Reinheit und Qualität des Wasserstoffs, der Nutzung der Abwärme und des Sauerstoffs (Systemanbindung) sowie der Systemdienlichkeit (Nutzung regionaler Stromspitzen). Dem gegenüber stehen ggf. höhere Kosten der Wasserstofferzeugung und Planungsunsicherheiten. Wie in der Studie zum Wasserstoffbedarf und Erzeugungspotenzial gezeigt wurde, waren Anfang 2022 acht Elektrolyseure mit einer Gesamtkapazität von 4,3 MWel in Baden-Württemberg in Betrieb. Um die prognostizierten Bedarfe im Land zu decken, wird jedoch eine deutlich höhere Elektrolyseleistung notwendig sein. Das Ziel des Workshops ist es, Technologieverfügbarkeit (Elektrolyse, Speicher etc.), ökonomische Aspekte und regulatorische Rahmen (z.B. Zugang zu und Realisierung von Infrastrukturen) zu erfassen.

Beim vierten Workshop standen die regionalen Wasserstoff-Bedarfe im Fokus. Für die Planung der zukünftigen Wasserstoffinfrastruktur sind die konkreten Bedarfe von Unternehmen, Stadtwerken und sonstigen großen Gasverbrauchern entscheidend. Um diese zu ermitteln hatte das Land im Sommer 2023 eine Wasserstoff-Bedarfsabfrage in Baden-Württemberg durchgeführt. Experten des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung stellen die Ergebnisse vor und skizzieren, wie der Bedarf gedeckt werden könnte. Hierzu spielen unter anderem die Wasserstofferzeugung und auch lokale H2-Hubs eine wichtige Rolle.

Der Fachdialog Wasserstoffinfrastruktur ging aus den Empfehlungen des Wasserstoff Beirats BW und den Ergebnissen des ersten Spitzengesprächs Wasserstoffinfrastruktur am 19.12.2022 hervor. Als Maßnahme zur Umsetzung dieser Ergebnisse und Empfehlungen hat das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg den Fachdialog Wasserstoffinfrastruktur gestartet. Die Landesregierung initiiert mit dem Fachdialog Wasserstoffinfrastruktur die Grundlage für ein strategisch abgestimmtes Vorgehen zur Entwicklung der Wasserstoffinfrastruktur, die gemeinsam mit allen relevanten Stakeholdern vorangetrieben werden muss.

 

Planung und Praxis im direkten Austausch

Im Rahmen der Workshops bringt die Plattform H2BW in Zusammenarbeit mit dem Umweltministerium des Landes sowie dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung Expert:innen aus den Branchen Wasserstofferzeugung, -verteilung und -anwendung zusammen. Jeder Themenschwerpunkt beleuchtet einen zentralen Baustein einer starken Wasserstoffwirtschaft. Damit diese in Baden-Württemberg entstehen kann, müssen frühzeitig die richtigen Weichen gestellt werden.

 

Initiative des Umweltministeriums

Der Fachdialog Wasserstoffinfrastruktur ging aus den Empfehlungen des Wasserstoff Beirats BW und den Ergebnissen des ersten Spitzengesprächs Wasserstoffinfrastruktur am 19.12.2022 hervor. Als Maßnahme zur Umsetzung dieser Ergebnisse und Empfehlungen hat das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg den Fachdialog Wasserstoffinfrastruktur gestartet. Die Landesregierung initiiert mit dem Fachdialog Wasserstoffinfrastruktur die Grundlage für ein strategisch abgestimmtes Vorgehen zur Entwicklung der Wasserstoffinfrastruktur, die gemeinsam mit allen relevanten Stakeholdern vorangetrieben werden muss.

Zusammenarbeit im Strategiedialog Automobilwirtschaft BW

Die Workshopreihe ist zugleich Bestandteil der Mission IV im Rahmen Strategiedialogs Automobilwirtschaft BW (SDA). Zu einem späteren Zeitpunkt sollen die Arbeitsergebnisse und Schlussfolgerungen der Workshops zur Wasserstoffinfrastruktur in einem weiteren Workshop mit dem Fokus auf Mobilität und Distribution von Wasserstoff im Rahmen des SDA vertieft werden.

Aktuelles im Fachdialog Wasserstoff-infrastruktur

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