Als Basis einer zukunftsfesten H2-Infrastrukturplanung hat das Land im Sommer 2023 eine landesweite Wasserstoffbedarfsabfrage durchgeführt. Nachdem die Ergebnisse für ganz Baden-Württemberg im November 2023 vorgestellt wurden, stehen nun auch die Ergebnisse auf regionaler Ebene fest.
Beim vierten Workshop im Rahmen des Fachdialogs Wasserstoffinfrastruktur standen am 19. Dezember 2023 die regionalen Wasserstoffbedarfe in Baden-Württemberg im Fokus. Rund 100 Teilnehmer:innen diskutieren vor Ort in Stuttgart sowie online, wie der Schritt von der Planung zur Umsetzung beim Thema H2-Versorgung gelingen kann. Energieministerin Thekla Walker betont: „Wir haben mit der Wasserstoffbedarfserhebung und mit der regionalen Auswertung eine transparente und detaillierte Grundlage für die Planung der Wasserstoffinfrastruktur im Land geschaffen. Sie liefert dem Bund bereits heute entscheidende Anhaltspunkte für den weiteren Ausbau der Wasserstoffpipelines über das Kernnetz hinaus.“
Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft hat in Kooperation mit dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) erstmals eine regionale Auswertung der Wasserstoffbedarfe für Baden-Württemberg vorgelegt. Das ZSW hat aufbauend auf der landesweiten Wasserstoffbedarfserhebung die Ergebnisse für die Land- sowie Stadtkreisebene ausgewertet und Daten zum Wasserstoffbedarf für die Jahre 2025, 2030, 2035 und 2040 ermittelt. Darüber wurden zudem die theoretisch erforderlichen Elektrolysekapazitäten zur Deckung der regionalen Bedarfe für die Jahre 2025 und 2030 ermittelt.
Für 2025 wurde ein höherer Bedarf an Wasserstoff vor allem in den Landkreisen Karlsruhe-Stadt, Ostalb, Ortenau, Lörrach, Heilbronn-Land, Main-Tauber und Ravensburg ermittelt. In den Folgejahren sollen die Bedarfe im Land weiter steigen. Insbesondere ab 2032 – wenn erste Pipelineverbindungen des bundesweiten Wasserstoff-Kernnetzes zur Verfügung stehen – werden weitere Industriebedarfe gemeldet, zum Beispiel im Kreis Heidenheim durch die dort ansässige Grundstoffindustrie.
Auf regionaler Ebene können H2-Hubs und lokale Wasserstofferzeugung eine zentrale Rolle für die Bereitstellung von Wasserstoff spielen. Beim Workshop wurde deutlich, dass hierfür geeignete Rahmenbedingungen geschaffen und mögliche Risiken bei der Realisierung beachtet werden müssen. Dazu müssen bereits im Vorfeld Konzepte für Stromversorgung und Wasserstoffabnahme erstellt werden. Um die regionalen Bedarfe im Land zu decken, ist die lokale Wasserstoffproduktion mittels Elektrolyseuren eine Versorgungsoption, insbesondere solange das Land noch nicht an das bundesweite Pipelinenetz für die Wasserstoffversorgung angeschlossen ist. Für Baden-Württembergs soll dieses Kernnetz ab 2032 an den Start gehen.
Quelle: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg