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Landesweite Abfrage zeigt höheren Wasserstoffbedarf ab 2025

Im Sommer 2023 wurde unter Schirmherrschaft des Umweltministeriums Baden-Württemberg eine landesweite Wasserstoff-Bedarfsabfrage durchgeführt. Nun liegen die Ergebnisse vor und zeigen, dass die Wasserstoffbedarfe in Baden-Württemberg schon früher entstehen und höher ausfallen werden als in vorherigen Untersuchungen angenommen. Die Energiewirtschaft und die Industrie melden die höchsten Bedarfe an.

Zur Ermittlung des Wasserstoffbedarfs in Baden-Württemberg hat das Land eine H2-Bedarfsabfrage durchgeführt. Die Ergebnisse liegen nun vor und werden vorgestellt.
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Für die Planung der zukünftigen Wasserstoffinfrastruktur in Baden-Württemberg sind die konkreten Bedarfe von Unternehmen, Stadtwerken und sonstigen großen Gasverbrauchern entscheidend. Um diese zu ermitteln hat das Land im Sommer 2023 eine Wasserstoff-Bedarfsabfrage in Baden-Württemberg durchgeführt. Nun liegen die Ergebnisse vor. Ausgewertet wurden insgesamt 474 Bedarfsmeldungen auf deren Basis anschließend eine Hochrechnung für die gesamte Unternehmenslandschaft in Baden-Württemberg durchgeführt wurde.

 

Mehr Wasserstoff wird früher benötigt

Die Ergebnisse der aktuellen H2-Bedarfsermittlung zeigen einen deutlich höheren Wasserstoffbedarf als in vorherigen Studien und Abfragen ermittelt. Zudem entstehen die H2-Bedarfe früher als bisher erwartet. Es ist anzunehmen, dass vor allem der Angriffskrieg gegen die Ukraine und die daraus resultierende Energiekrise die Entwicklung um fünf bis zehn Jahre beschleunigt hat. So wurden nun erste Bedarfe bereits für die nächsten Jahre angemeldet. Insgesamt, so ergab die aktuelle Analyse, wird zwischen 2025 und 2040 doppelt so viel Wasserstoff benötigt als eine Abfrage vor zwei Jahren ergab. In Zahlen bedeutet das: Der prognostizierte Bedarf liegt 2032 bei 52 Terrawattstunden (TWh), 2035 bei 73 TWh und ab 2040 schon bei 91 TWh. "Der Schwerpunkt der letzten Monate auf dem Ausbau der Infrastruktur hat sich als richtig erwiesen", summierte die baden-württembergische Umwelt- und Energieministerin Thekla Walker.

 

Energiesektor und Industrie melden größten Bedarf

Besonders früh benötigt die Industrie den klimaneutralen Energieträger. Später, dafür in größeren Mengen, meldet die Energiewirtschaft ihren H2-Bedarf an: Mit 40 TWh im Jahr 2035 und 53 TWh im Jahr 2040 ist der Energiesektor künftig der größte Wasserstoff­verbraucher. Der Verkehrssektor wird im Vergleich dazu auf den Gesamtbedarf voraussichtlich einen begrenzten Einfluss haben. Wasserstoff wird hier vor allem bei schweren Nutzfahrzeugen seinen Einsatz finden.

 

Ausbau der Fernleitungsnetze ausschlaggebend

Mit der Umsetzung der Wasserstoff-Roadmap des Landes und dem im Mai vorgestellten Fortschrittsbericht standen Fragen zur aktuellen und künftigen Wasserstoffbedarfsplanung schon Anfang des Jahres im Fokus. Wie eine zukunftsfeste Wasserstoffinfrastruktur im Land entstehen kann, wurde bei zahlreichen Arbeitstreffen im Rahmen des Fachdialogs Wasserstoffinfrastruktur diskutiert und durch Spitzengespräche sowie eine gemeinsame Erklärung als wichtiger Baustein der Wasserstoffstrategie festgeschrieben. Der Ausbau der Fernleitungsnetze sei entscheidend für eine nachhaltige Energieversorgung in Baden-Württemberg, schlussfolgert Energieministerin Thekla Walker mit Blick auf die Ergebnisse der Abfrage. "Wir haben jetzt eine gute Grundlage für die weitere Planung einer leistungsfähigen Wasserstoff-Infrastruktur", so Walker.

 

Ergebnisse relevant für bundesweite Planung

Der geplante Aufbau eines deutschlandweiten Kernnetzes ist ein erster Schritt einer flächendeckenden Wasserstoffinfrastruktur. Daher sollen die Ergebnisse der baden-württembergischen Bedarfserhebung auch auf Bundesebene eingebracht werden. Ziel ist es, auf einen frühzeitigen Anschluss des Industrie- und Technologiestandorts Baden-Württemberg an ein deutsches und europäisches Wasserstoffnetz hinzuwirken, betont auch Umweltministerin Walker. Zudem seien die Zahlen eine wichtige Grundlage für die Planung und den Aufbau von Erzeugungsanlagen im Land.

 

Koordination durch Plattform H2BW

Zur Ermittlung der Wassertsoffbedarfe hatte das baden-württembergische Umweltministerium in Kooperation mit dem Fernleitungsnetzbetreiber terranets bw, dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und der Plattform H2BW im April 2023 eine landesweite Kampagne gestartet. Der Baden-Württembergsiche Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) sowie Branchen- und Wirtschaftsverbände unterstützen die gemeinsame Aktion zur Wasserstoffbedarfsermittlung. Als zentrale Anlaufstelle für Wasserstoff in Baden-Württemberg bündelte die Plattform H2BW die verschiedenen Bausteine der Kampagne und koordinierte das breite Bündnis der Unterstützer.

 

Vorstellung der Ergebnisse

Am 9. November 2023 werden die Ergebnisse öffentlich vorgestellt. Die Online-Veranstaltung findet von 9.00 bis 11.00 Uhr statt. Eine Anmeldung ist über die Website der Plattform H2BW möglich: www.event.plattform-h2bw.de. Die Aufzeichnung der Ergebnisvorstellung wird zur Verfügung gestellt.

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