Neue Studie zeigt Wasserstoff-Bedarf im Land auf

Eine neue Studie der Plattform H2BW analysiert die Nutzungs- und Erzeugungspotenziale von Wasserstoff in Baden-Württemberg bis zum Jahr 2035. Dabei werden auch Herausforderungen und Handlungsempfehlungen herausgearbeitet, um den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft zu beschleunigen.

Vor dem Messestand der Plattform H2BW stehen Geschäftführer der e-mobil BW Franz Loogen und Ministerialdirigentin Silke Hepting-Hug des Umweltministeriums und halten jeweils eine Studie in den Händen.
Die neue Studie analysiert, wie hoch der Wasserstoff-Bedarf und wie groß das Wasserstoff-Erzeugungspotenzial in Baden-Württemberg bis 2035 sind.
© e-mobil BW

Um zu definieren, welche Rolle Wasserstoff (H2) für Baden-Württemberg künftig spielen wird, hat die Landesagentur e-mobil BW über die Plattform H2BW die Erstellung einer Studie beauftragt. Untersucht wurden neben dem künftigen Wasserstoff-Bedarf auch die Erzeugungs- und Nutzungspotenziale des Energieträgers im Land. Die Studie "Analyse der aktuellen Situation des H2-Bedarfs und -Erzeugungspotenzials in Baden-Württemberg" steht unter Publikationen kostenfrei auf der e-mobil BW Website zum Download zur Verfügung.

 

Baustein der Energiewende

Aus heutiger Sicht hat Wasserstoff neben Strom das Potenzial zur Dekarbonisierung des Energiesystems beizutragen. Die Studienergebnisse prognostizieren künftig einen hohen Wasserstoff-Bedarf: Im Jahr 2035 werden 16,6 Terrawattstunden, also rund 550.000 Tonnen Wasserstoff, im Land benötigt. Dies gilt insbesondere für energieintensive Branchen, wie z.B. die chemische Industrie, den Wärmesektor oder den Schwerlastverkehr. Dabei machen die Ergebnisse jedoch auch deutlich, dass der H2-Bedarf im Land künftig die Verfügbarkeit übersteigen wird. Damit zusammenhängend zeigt sich, dass bedingt durch das Ziel der Klimaneutralität bis zum Jahr 2045 (bzw. 2040 in Baden-Württemberg) der Strombedarf deutlich ansteigen wird.

 

Elektrolyseleistung ausbauen und Markthochlauf fördern

Strom aus erneuerbaren Energien ist insbesondere für die Erzeugung von grünem Wasserstoff mithilfe des Elektrolyse-Verfahrens notwendig. Daraus folgt, dass für die in der Studie prognostizierte Wasserstoffnachfrage ein signifikanter Zubau erneuerbarer Energien erforderlich ist. Zudem muss die Elektrolyseleistung in Baden-Württemberg ausgebaut werden. Darüber hinaus weisen die Ergebnisse der Studie darauf hin, dass die Kosten für regenerativ hergestellten Wasserstoff aktuell und bis 2025 nicht konkurrenzfähig zu denen fossiler Kraftstoffe sind. Auf lange Sicht können diese Kosten jedoch sinken. Im günstigen Fall erreichen die Produktionskosten für grünen Wasserstoff 2,55 €/kg im Jahr 2035.

 

Baden-Württemberg bereitet sich vor

Um den Herausforderungen im Land zu begegnen, empfiehlt die Studie, schon jetzt die Rahmenbedingungen zur Nutzung von Wasserstoff zu schaffen, insbesondere in der Grundstoffchemie und der Energieversorgung. Auch entsprechende investitionsfördernde Maßnahmen sollten implementiert werden. Mit der Etablierung der Plattform H2BW macht Baden-Württemberg deutlich: Das Land hat die Herausforderungen erkannt und setzt mit dem Aufbau eines geeigneten Netzwerkes darauf, die Wasserstoffaktivitäten im Land zu bündeln und dadurch die Bedingungen zum Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft zu schaffen.

 

Quelle: e-mobil BW

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