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Bayern und Baden-Württemberg setzen auf dezentrale H2-Versorgung

Mit dem vierten Länderdialog Wasserstoff führen Bayern und Baden-Württemberg den grenzüberschreitenden Austausch rund um aktuelle Themen der Wasserstoffwirtschaft fort. Beim Dialog in Würzburg standen regionale Wasserstoff-Ökosysteme im Fokus. Die beiden Bundesländer eint nicht nur die geografische Lage im Süden Deutschlands: In den Regionen um Würzburg und Heilbronn finden sich ähnliche Wirtschafts- und Unternehmensstrukturen, Projekte und Strategien beim H2-Hochlauf.

Rund 100 Personen sitzen in einem Raum an Tischen und hören einem Vortrag zu.
Gemeinsam mit dem H2.B organisierte die Plattform H2BW zum vierten mal den Länderdialog Wasserstoff Baden-Württemberg - Bayern.
e-mobil BW

Am 10. Dezember 2025 wurde Würzburg zum Treffpunkt der H2-Branche aus der Region Würzburg-Schweinfurt und dem benachbarten Heilbronn-Franken. Gemeinsam mit dem Zentrum Wasserstoff.Bayern (H2.B) organisierte die Plattform H2BW zum vierten Mal den Länderdialog Wasserstoff von Baden-Württemberg und Bayern. Themenschwerpunkt des länderübergreifenden Austauschs war die lokale Erzeugung und Abnahme von Wasserstoff. Mehr als 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Branchen entlang der gesamten Wertschöpfungskette diskutierten vor Ort, welche Schritte kurz- wie langfristig notwendig sind, um den Wasserstoffhochlauf regional voranzutreiben.

 

H2-Ökosysteme als Versorgungsstrategie

Mit einer von mittelständischen Unternehmen geprägten Wirtschaftsstruktur sehen sich die Regionen Würzburg-Schweinfurt sowie Heilbronn-Franken mit ähnlichen Herausforderungen beim Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft konfrontiert. Ländliche Lage, Transformation hin zu klimafreundlicher Industrie und Wertschöpfungspotenziale können durch den Einsatz von Wasserstoff verknüpft werden. In beiden Regionen sind bereits Unternehmen in der H2-Wirtschaft aktiv, das machten Impulse zu lokaler Erzeugung von Wasserstoff mittels Elektrolyse oder auf Basis von Biogas deutlich. Besonders im Fokus standen dabei Stadtwerke und ihre Funktion als Energieversorger vor Ort. Durch den Einsatz von klimafreundlichem Wasserstoff ergeben sich hierbei verschiedene Chancen für die Transformation des Energiesystems. Lokale Wasserstoff-Hubs spielen dabei eine entscheidende Rolle, um die H2-Versorgung auch unabhängig der Pipeline-Infrastrukturen sicherzustellen und zugleich lokale Wertschöpfungsketten zu nutzen. Wichtig für diese Umsetzung seien aber vor allem eine angepasste Regulatorik, die Hürden beim Einsatz von Wasserstoff abbauen kann.

 

Lokale Anwendung von Wasserstoff stärken

Beiträge von Referenten mit Landes- wie Bundesperspektive stellten Konzepte zur Anwendung von Wasserstoff in der Mobilität vor. Für Kommunen und Betreiber von Busflotten bietet beispielswiese die Entscheidungshilfe der e-mobil BW Ansatzpunkte für den Einsatz von Bussen mit H2-Antrieb im öffentlichen Personennahverkehr. Im Mobilitätssektor sind insgesamt Unterstützungsangebote seitens der Politik gefragt. Das wird mit Blick auf die bestehende Regulatorik besonders deutlich, die als  zentrale Stellschraube für den langfristigen Markthochlauf gilt, insbesondere im Anfangsstadium.

 

Überregionale Zusammenarbeit ausbauen

Das Dialogformat Länderdialog zeigt, wie der stetige Austausch der Fachbranche den H2-Hochlauf stärken kann. Um Kräfte zu bündeln und Wissen zu teilen, wurde im Jahr 2022 die Wasserstoff-Allianz Baden-Württemberg – Bayern angestrebt. Mit dem Länderdialog Wasserstoff treiben die Plattform H2BW und das H2.B stetig die länderübergreifende Zusammenarbeit voran. Die Veranstaltung am 10. Dezember 2025 wurde durch die IHK Würzburg-Schweinfurt und die IHK Heilbronn-Franken unterstützt.

 

Das Zentrum Wasserstoff.Bayern (H2.B) ist die Vernetzungs- und Koordinationsstelle des Freistaats Bayern für Wasserstoff. Das Zentrum agiert an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit im nationalen und internationalen Kontext. Das übergeordnete Ziel ist die Stärkung der Wasserstoffwirtschaft in Bayern sowie die Beschleunigung des Rollouts der Wasserstoff-Nutzung in einem breiten Anwendungsspektrum.

Das H2.B koordiniert zudem das Wasserstoffbündnis Bayern, einer Vernetzungs-, Wissens- und Interessensplattform von mehr als 400 Wasserstoffakteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik mit einem Sitz in Bayern.

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