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© Shutterstock / petrmalinak

Basiswissen Wasserstoff

Wichtiges zum Element Wasserstoff

Was ist Wasserstoff?

Wasserstoff ist das leichteste Element im Universum und zugleich auch das Element, welches am häufigsten in Verbindungen vorkommt. Im Persiodensystem der Elemente steht Wasserstoff an erster Stelle und wird mit dem Buchstaben "H" abgekürzt. Zwei Wasserstoffatome bilden zusammen ein Wasserstoffmolekül: H2.

Unter Umgebungsbedingungen, also bei Normaldruck und Normaltemperatur, ist reiner Wasserstoff ein farbloses und geruchloses Gas. Dieses Gas ist leicht entzündlich und sehr flüchtig. Die kleinen, leichten Wasserstoffmoleküle entweichen schnell in alle Richtungen und haben sich im Freien deshalb sehr schnell verflüchtigt.

 

Welche Vorteile bringt Wasserstoff?

Vielseitig einsetzbar

Wasserstoff hat einen hohen Energiegehalt. Er kann als Brennstoff eine Trubine oder einen Verbrennungsmotor antereiben oder in einer Brennstoffzelle Strom erzeugen. Der Strom kann sowohl einen Elektromotor antreiben als auch in das Stromnetz eingespeist oder anderweitig verbraucht werden. Das macht Wasserstoff zu einem Energieträger.

 

Energie wird speicherbar

Wasserstoff kann auf verscheidenen Wegen transportiert und gespeichert werden. Dadurch kann er flexibel eingesetzt werden, wo und wenn gerade Energie gebraucht wird. Daher wird Wasserstoff eine entscheidene Rolle bei der Energiewende einnehmen..

 

Emissionsreduktion

Wird Wasserstoff mit klimaneutral erzeugtem Strom hergestellt, eignet er sich darüber hinaus zur Dekarbonisierung diverser Sektoren und kann langfristig dazu beitragen, die Klimaschutzziele zu erreichen. Denn weder bei der Umwandlung von Wasserstoff in einer Brennstoffzelle, noch bei seiner Verbrennung entstehen CO2-Emissionen. 

 

In welcher Form kommt Wasserstoff vor?

Auf der Erde tritt Wasserstoff überwiegend in gebundener Form auf, konkret in chemischen Verbindungen, wie beispielsweise Wasser oder Säuren. Weitere wasserstoffhaltige Verbindungen sind die sogenannten Kohlenwasserstoffe wie zum Beispiel Methan. Um reinen Wasserstoff als Energieträger zu gewinnen, muss dieser folglich erst erzeugt werden.

Reiner Wasserstoff ist unter Umgebungsbedingugen gasförmig und nimmt ein großes Volumen ein. Um Wasserstoff transportfähig und speicherbar zu machen, wird er üblicherwiese unter Druck gesetzt. So kann er beispielsweise in Gasflaschen transportiert und großen Drucktanks (Druckniveau: 200 bar bis 900 bar) gelagert werden. Wasserstoff kann aber auch stark gekühlt werden (-253°C), sodass er flüssig wird. Der Flüssigwasserstoff (liquid hydrogen, kurz LH2) hat dann sogar eine höhere Energiedichte als Durckwasserstoff

 

Wie wird Wasserstoff aktuell genutzt?

Wasserstoff wird bislang hauptsächlich in der Chemieindustrie verwendet. Er kann aber auch als Energiespeicher, Brennstoff oder Treibstoff eingesetzt werden.

Aktuell werden weitere mögliche Anwendungsfelder für Wasserstoff diskutiert (zum Beispiel als Reduktionsmittel in der Stahlindustrie).

 

Welche Rolle spielt die Energiedichte von Wasserstoff?

Wasserstoff hat eine sehr hohe massenbezogene Energiedichte. Das heißt: 1 Kilogramm Wasserstoff enthält eine große Energiemenge, im Vergleich zur selben Menge bei anderen Energieträgern.

  • Wasserstoff: 33,33 kWh/kg
  • Benzin: 8,5 kWh/kg
  • Diesel: 9,8 kWh/kg

Allerdings nimmt 1 Kilogramm Wasserstoff bei Normalbedingungen als Gas (20°C und 1 bar) ein sehr großes Volumen von ca. 11,24 m³ ein. Wasserstoff wird daher üblicherweise zum Transport oder zur Speicherung als Gas koprimiert oder verflüssigt. Mit diesen Methoden erhöht man die volumetrische Energiedichte pro Kubikmeter.

 

Im Folgenden einige Zahlenbeispiele für Wasserstoff in verschiedenen Zuständen:

Druckwasserstoff

  • Dichte von Wasserstoff bei 350 bar: 24 kg/m³
    volumetrische Energiedichte bei 350 bar: 800 kWh/m³
  • Dichte von Wasserstoff bei 700 bar: 40 kg/m³
    volumetrische Energiedichte bei 700 bar: 1.333 kWh/m³

Flüssigwasserstoff

  • Dichte von Wasserstoff bei -253°C: 70 kg/m³
    volumetrische Energiedichte bei -253°C: 2.333 kWh/m³

Die höchste Energiedichte der üblichen Speicherformen von reinem Wasserstoff hat also der Flüssigwasserstoff.

 

Speicherung und Transport von Wasserstoff

Wie kann Wasserstoff gespeichert werden?

Üblicherweise wird reiner Wasserstoff (H2) in Drucktanks oder Gasflaschen unter hohem Druck gespeichert oder stark gekühlt in flüssiger Form. Beide Varianten eignen sich dafür, um die Energieinhalt pro Kubikmeter (volumetrische Energiedichte) zu erhöhen. Wasserstoff unter Normalbedingungen nimmt aufgrund seiner geringen Dichte ein sehr großes Volumen ein, was für die technische Anwendung und auch die Speicherung nicht praktikabel ist.

Druckwasserstoff:

  • Dichte von Wasserstoff bei 350 bar: 24 kg/m³
    volumetrische Energiedichte bei 350 bar: 800 kWh/m3
  • Dichte von Wasserstoff bei 700 bar:  40 kg/m³)
    volumetrische Energiedichte bei 700 bar: 1.333 kWh/m3

Flüssigwasserstoff:

  • Dichte von Wasserstoff bei -253°C: 70 kg/m³
    volumetrische Energiedichte bei 253°C: 2.333 kWh/m3

Die höchste Energiedichte der üblichen Speicherformen von reinem Wasserstoff hat also der Flüssigwasserstoff.

Weitere Speichermöglichkeiten von reinem Wasserstoff sind noch im Entwicklungsstadium:

  • Druckwasserstoff (CGH2?)
  • Flüssigwasserstoff (LH2 und sLH2)
  • sLH2
  • CcGH2
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