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© Shutterstock / Borislav Bajkic

Start für erste integrierte Marktabfrage für Wasserstoff und Strom

Nachdem Netzentwicklungspläne für Gas und Strom bislang unabhängig voneinander entwickelt wurden, soll die Infrastrukturplanung des Energiesystems nun erstmals integriert erfolgen. Mit Start am 7. Februar 2024 werden Bedarfe und Verbrauch von Strom und Gas gemeinsam bundesweit abgefragt. Alle Unternehmen mit Energiebedarfen sind daher aufgerufen, sich an der Abfrage zu beteiligen. Meldungen können bis zum 22. März 2024 abgegeben werden.

Bunte Rohre und Leitungen von Gas und Wasserstoff verzweigen sich engineinander.
Die aktuelle Abfrage ermittelt nicht nur den Wasserstoffbedarf. Um eine zukunftsfeste Infrastruktur im Energiesystem aufzubauen, werden H2-Bedarfe gemeinsam mit dem Stromverbrauch abgefragt.
© istock/Bim

Die Transformation des Energiesystems erfordert zukunftsfeste Infrastrukturen - gleichermaßen für die Versorgung mit Strom wie mit Gas und grünem Wasserstoff. Die Übertragungsnetzbetreiber Strom (ÜNB) und die Fernleitungsbetreiber Gas (FNB) erstellen in regelmäßigen Abständen die Netzentwicklungspläne, um für die Infrastrukturplanung relevante Bedarfe aufzuzeigen. Am 7. März 2024 ist nun erstmals eine gemeinsame Bedarfsabfrage der FNB und ÜNB gestartet, die eine integrierte Infrastrukturplanung für Strom und Wasserstoff ermöglichen soll.

 

Moleküle und Elektronen zusammendenken

Für das Erreichen der Klimaschutzziele ist die Transformation der Energieversorgung essentiell. Die Bausteine einer zukunftsfesten H2-Infrastrukturplanung für Baden-Württemberg wurden bereits im Fachdialog Wasserstoffinfrastruktur diskutiert. Zentrale Erkenntnis im Fachdialog war die integrierte Betrachtung der Wasserstoff- und Stromversorgung als entscheidender Faktor für die künftige Infrastrukturplanung in einer Wasserstoffwirtschaft. Die aktuelle Abfrage kommt dem nun erstmals in der Praxis nach.

 

Basis in Baden-Württemberg bereits geschaffen

Als ein zentrales Ergebnis des Fachdialogs Wasserstoffinfrastruktur wurde die landesweite Wasserstoff-Bedarfserhebnung im letzten Jahr ins Leben gerufen. Mehr als 470 Unternehmen, öffentliche Einrichtungen und sonstige Organisationen haben im Jahr 2023 ihren Wasserstoffbedarf gemeldet und der wissenschaftlichen Verarbeitung zugestimmt. Auf dieser Basis kann nun aufgebaut werden:

Alle, die ihren Bedarf für die Wasserstoffbedarfsabfrage 2023 bereits gemeldet haben und alle, die in Unternehmenstätigkeiten oder Projektarbeit Energie benötigen sind aufgerufen, an der gemeinsamen Abfrage teilzunehmen.

So können Sie zur bedarfsgerechten Planung einer zukunftsfesten Infrastruktur der Energeiversorgung beitragen.

 

Bedarf und Erzeugnungskapazitäten im Fokus

Mit der aktuellen Marktabfrage sollen neben H2-Bedarfen auch Informationen zur zukünftigen Wasserstofferzeugung erfasst werden. Das schließt Power-to-Gas-Anlagen sowie die Einspeisung, Speicherung und Anwendung von Wasserstoff mit ein. Parallel zu Wasserstoffbedarfen werden Angaben zum Stromverbrauch von Großverbrauchern (einschließlich Großbatteriespeichern) einzelner Marktteilnehmer sowie von Verteilnetzbetreibern erfasst. Als Großverbrauchern für Strom gelten Betriebe ab einer künftigen Anschlussleistung von 10 Megawatt. Für Bedarfsmeldungen im Wasserstoff gilt diese Mindestgrenze nicht. Kunden im Verteilernetz werden vor Abgabe einer Wasserstoffmeldung gebeten, sich mit ihrem Netzbetreiber abzustimmen.

 

Informationsveranstaltung klärt offene Fragen

Am 14. Februar 2024 findet ein Webinar zur aktuellen Abfrage statt. Die ÜNB und FNB stellen dabei die Plattform zur Bedarfsermittlung vor und erläutern den Prozess der Abfrage näher. Die Infromationsveranstaltung startet um 14.00 Uhr. Interessierte können sich online zur Teilnahme anmelden.

 

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