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Neue Antriebe für den Busverkehr erhalten Förderung

Ein neuer Förderaufruf des Bundes und Baden-Württembergs Bekenntnis zur bundesweiten Branchenvereinbarung stärken die Antriebswende im ÖPNV.

Würfelturm mit Bildern zu Verkehrsmitteln wird um ein Symbol zur CO2-Reduktion ergänzt.
Das BMDV fördert die Entwicklung regenerativer Kraftstoffe mit insgesamt 640 Millionen Euro.
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Durch mehr batteriebetriebene und brennstoffzellenbetriebene Busse soll ein klimaneutraler öffentlicher Nahverkehr flächendeckend eingesetzt werden.  Am 23. Juli 2025 hat Baden-Württemberg offiziell die bundesweite Branchenvereinbarung zur Umsetzung des Saubere-Fahrzeuge-Beschaffungsgesetzes unterzeichnet. Verkehrsminister Winfried Hermann und Franz Schweizer, Präsident des WBO, besiegelten den Beitritt in Stuttgart. Seit 2025 müssen mindestens 45 % der neu beschafften Busse mit alternativen Antrieben ausgestattet sein, die Hälfte davon vollständig emissionsfrei. Die bundesweite Branchenvereinbarung ermöglicht eine flexible Umsetzung der Quoten: Verkehrsunternehmen und Aufgabenträger können ihre Anteile gemeinsam erfüllen. Ein zentrales Melde- und Auswertungssystem sorgt für Transparenz und Nachvollziehbarkeit.

Die Umsetzung des Sauberes-Fahrzeug-Beschaffungsgesetzes und die Umsetzung der EU-Richtlinie 2019/1161 über die Clean Vehicles Directive bedeutet, dass öffentliche Auftraggeber, also u. a. Kommunen, Verkehrsunternehmen und regionale ÖPNV-Betreiber in BW, strengere Quoten bei jeder neuen Busbeschaffung beachten und berichten müssen. Meldungen erfolgen jährlich an das Regierungspräsidium Karlsruhe, gemäß Landesmobilitätsgesetz.

 

Neuer Förderaufruf des Bundes

Bis Ende August 2025 läuft ein neuer Förderaufruf des Bundesministeriums für Verkehrs, der die Umstellung von Busflotten auf alternative Antriebe unterstützt. Ziel ist es, Busflotten auf emissionsarme Antriebe umzustellen. Gefördert werden batteriebetriebene Busse (inkl. Oberleitungsbusse), Brennstoffzellenbusse sowie die Umrüstung bestehender Fahrzeuge. Auch die dafür nötige Lade-, Betankungs- und Wartungsinfrastruktur wird bezuschusst. Förderberechtigt sind Verkehrsunternehmen und andere Anwender der Busbranche. Projektskizzen für geplante Beschaffungen oder Umrüstungen können bis zum 31. August 2025 über das Portal “easy-Online“ eingereicht werden: https://foerderportal.bund.de/easyonline

Die Vergabe der Fördermittel erfolgt wettbewerblich. Entscheidend sind dabei unter anderem das CO₂-Einsparpotenzial, der Einsatzkontext und die Elektrifizierungsquote. Die Bewilligung der Projekte erfolgt nach Verabschiedung des Bundeshaushaltsgesetzes im Herbst 2025.

 

Pilotprojekt H2Rhein-Neckar zeigt Machbarkeit

Im Projekt H2Rhein-Neckar, unter Konsortialführung der e-mobil BW, zeigt sich, was durch eine Förderung erreicht werden kann. Die schrittweise Umstellung der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) auf Brennstoffzellen-Range-Extender-Gelenkbusse (BZ-REX) gelang mit dem Aufbau einer lokalen Wasserstoffwertschöpfungskette.  Gemeinsam mit dem Partnerprojekt H2Rivers wurde in der Metropolregion Rhein-Neckar gezeigt, wie eine lokale Wasserstoffwirtschaft aufgebaut und genutzt werden kann – von der Erzeugung über die Speicherung bis hin zum Einsatz in nachhaltigen Fahrzeugen.  Im Strategiedialog Automobilwirtschaft des Landes Baden-Württemberg ist H2Rhein-Neckar ein strategisch wichtiges Projekt, das den Umstieg auf emissionsfreie Fahrzeuge und die dazugehörige Infrastruktur wissenschaftlich auswertet. Weitere Verkehrsunternehmen sollen diesem positiven Beispiel folgen.

 

 

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