Am 7. und 8 Juli kam die baden-württembergische Wasserstoff-Community beim dritten Wasserstoff-Kolloquium in Fellbach zusammen. Rund 40 Expertinnen und Experten gaben Einblicke in aktuelle Entwicklungen bei den Themen H2-Infrastruktur, regulatorischer Rahmen und technologische Innovationen. Mit der künftigen H2-Versorgung wurde insbesondere eine zentrale Herausforderung beim Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft adressiert.
Rund 300 Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen, Foschungsinstitutionen und der öffentlichen Verwaltung kamen am 7. und 8. Juli 2025 anlässlich des Wasserstoff-Kolloquiums Baden-Württemberg in Fellbach zusammen. Bei der dritten Ausgabe des gemeinsamen Formats des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, des Projektträgers Karlsruhe (PTKA) und der Plattform H2BW machten Vorträge und Workshops deutlich: Baden-Württemberg hat die Kompetenzen, um ein starker Wasserstoff-Standort zu werden. Voraussetzung hierfür ist eine gesicherte H2-Versorgung zur Anwendung in Industrie, Mobilität und Energieversorgung.
Wasserstoff als Energieträger wird unter anderem in industriellen Prozessen benötigt. Als Anwendungsbeispiele stellten Unternehmen aus Baden-Württemberg Tätigkeitsschwerpunkte in der Industrie, der Energieerzugung und in Form von H2-Derivaten vor. Drängende Frage dabei: Woher kommt der benötigte Wasserstoff? Lösungsansätze können Importe von Wasserstoff nach Baden-Württemberg sein, beispielsweise über den Delta-Rhine-Korridor oder deutsche LNG-Terminals sein, welche den Teilnehmenden vorgestellt wurden.
Zur Versorgung Baden-Württembergs mit Wasserstoff stellt das bundesweite H2-Kernnetz die zentrale Basis dar. Wie unter anderem auch im Fachdialog Wasserstoffinfrastruktur und dem Projekt H2OptimiSt gezeigt wurde, können lokale Wasserstoff-Hubs diese Pipeline-gebundene Wasserstoffversorgung sinnvoll ergänzen - insbessndere in Baden-Württemberg. Referentinnen und Referenten aus Wissenschaft und Verwaltung stellten Auswahlkriterien und Erfahrungen bei der Standortwahl für H2-Hubs und Beispiele für regionale Wasserstoff-Strategien vor. Dabei erfolgte auch ein Blick über die Landesgrenzen hinaus: H2-Valley, Versorgungsoptionen und Strategien aus den Niederlanden, Frankreich und Österreich gaben Impulse für die baden-württembergische H2-Branche.
Zusätzlich erhielten die Teilnehmenden detaillierte Einblicke in die einzelnen Projektvorhaben im Rahmen des Programms Regionale Wasserstoffkonzepte (RWK). Eine Posteraustellung stellte die inviduellen Zielsetzungen und Schwerpunkte der Projekte vor und gaben Ausgangspunkt für den weiteren Austausch. Das aktuell ausgeschriebene Elektrolyse-Förderprogramm des baden-württembergischen Umweltministeriums greift die Erzeugungskapazitäten im Land weiter auf. Eine Auswahl der Projektskizzen wird noch in diesem Jahr erfolgen.
Expertinnen und Experten von KMU, Verbänden und Forschungsgruppen brachten dem Publikum parallel Fachexpertise rund um Produktionstechnologien nahe. Baden-Württemberg beheimatet erfahrene Akteure im Bereich der Produktionsforschung sowie der Herstellung und dem Einsatz von Test- und Prüfeinrichtungen für Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien. In verschiedenen Deep-Dive-Sessions konnten sich die Teilnehmenden zum aktuellen Stand der Technik rund um Sicherheit im Umgang mit Wasserstoff, zum Beispiel bei der Umwidmung von Gasleitungen oder Produktionsanlagen für Brennstoffzellen.
Das H2-Kolloquium Baden-Württemberg macht deutlich: Alle Dimensionen der H2-Branche müssen zusammengedacht werden, um den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft voranzutreiben. Den Austausch zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung stärkt die Landesagentur e-mobil BW mit der Plattform H2BW das Netzwerk auch im Cluster Brennstoffzelle BW. Kostenlose Formate wie Veranstaltungen und Publikationen informieren regelmäßig zu aktuellen Entwicklungen der H2-Branche.