Wie die Energiewende in Baden-Württemberg finanziert werden kann und vor welchen Herausforderungen der zeitnahe Ausbau steht, diskutierten Vertrer:innen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft beim 13. Energiepolitischen Gespräch. Dabei betonte Ministerpräsident Winfried Kretschmann die Relevanz der Zusammenarbeit dieser Stakeholder für eine erfolgreiche Energiewende.
Für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft sind ausreichende Mengen an Strom, insbesondere aus erneuerbaren Quellen, Grundvoraussetzung. Die klimafreundliche Energieerzeugung war Thema beim 13. Energiepolitischen Gespräch am 13. März 2024 in Stuttgart. Dabei standen vor allem die Kosten und die Finanzierung der Energiewende in Baden-Württemberg im Fokus. Spitzenvertreter:innen von Wirtschafts-, Energie-, Naturschutz- und landwirtschaftlichen Verbänden sowie Gewerkschaften und der Verbraucherzentrale disktutierten gemeinsam mit Vorstandsvorsitzenden der großen Energieversorgungsunternehmen und Netzbetreiber sowie Amtsträger:innen der Landespolitik über die nächsten Schritte der Energiewende. Ministerpräsdent Winfried Kretschmann und Umweltministerin Thekla Walker waren vor Ort.
Im Austausch rund um das Thema Energiewende wurde unter anderem eine aktuelle Stromstudie der BWIHK (PDF) thematisiert. Die Studie präsentiert die Abschätzungen zur Entwicklung des Strombedarfs sowie den verfügbaren Potenzialen der Erneuerbaren Energien in Baden-Württemberg. Deutlich wird dabei, dass Baden-Württemberg in den kommenden Jahren einen deutlich steigenden Strombedarf, insbesondere im Industriesektor, aufweisen wird. Vor diesem Hintergrund verdeutlichte Ministerin Thekla Walker die Notwendigkeit, den Ausbau der Erneuerbaren und der Stromnetze in Baden-Württemberg noch weiter zu beschleunigen.
Zur Dekarbonisierung im Industriesektor kann die Nutzung von grünem Wasserstoff erheblich beitragen. Daher betonte Umwelt- und Energieministerin Thekla Walker die Relevanz des Anschlusses Baden-Württembergs an das europäische Wasserstoffnetz. „Wichtige Voraussetzungen dafür sind die neuen Gaskraftwerke, die baldmöglichst auf grünen Wasserstoff umgestellt werden können. Dafür brauchen wir jedoch zeitnah eine ausgearbeitete Kraftwerkstrategie des Bundes und Klarheit über die genauen Förderbedingungen.“ Thekla Walker forderte erneut, dass ein wesentlicher Teil der neuen Kraftwerkskapazitäten im energieintensiven Süden Deutschlands angesiedelt werden muss. Ähnlich äußerte sich auch der Ministerpräsident: "Die Versorgung ist gesichert. Doch wir müssen jetzt schnell mehr grünen Strom produzieren – und ihn auch dort hinbekommen, wo er benötigt wird."
Für den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien ist die Zusammenarbeit verschiedenere Akteure notwendig, betonte Ministerpräsident Winfried Kretschmann: "Für das Gelingen der Energiewende benötigt es einen gemeinsamen Kraftakt aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft". Größte Herausforderung dabei sei die Finanzierung: "Noch sind unsere Strompreise zu hoch und wir müssen uns Gedanken über die Finanzierung der Energiewende machen", so der Ministerpräsident weiter.
Im Jahr 2022 machte der Anteil Erneuerbarer Energien (EE) an der Stormerzeugung im Land rund 36 Prozent aus. Langfristig sollen die erneuerbaren Energien einen noch größeren Teil der Stromversorgung in Baden-Württemberg decken. Die Windkraft hat dabei das größte Ausbaupotenzial. Deshalb hat die Landesregierung die Weichen für einen konsequenten Ausbau der Windkraft im Land gestellt. Parallel sollen auch die Potenziale der Solarenergie sowie der Wasserkraft noch besser ausgeschöpft werden.
Quelle: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg