Rund 150 Partner aus dem Netzwerk des Clusters Brennstoffzelle BW kamen heute (25. Juli 2023) in Stuttgart zusammen, um sich mit der Frage zu befassen: Was muss der Cluster in der kommenden Dekade für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft leisten? Denn zum zehnten Jahrestag ging es nicht nur darum, auf das Erreichte zurückzublicken, sondern vor allem um die Chancen und Herausforderungen, die die Zukunft bereithält.
„Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien zählen zu den Top-Wachstumsmärkten weltweit. Damit unsere innovativen Unternehmen und Forschungseinrichtungen von dieser Entwicklung im globalen Wettbewerb profitieren können, gilt es, die Kräfte zu bündeln und zusammenzuarbeiten“, sagte Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, am 25.7. in Stuttgart anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Clusters Brennstoffzelle BW.
„Seit zehn Jahren koordiniert der Cluster Brennstoffzelle BW ein lebendiges und stetig wachsendes Netzwerk von inzwischen über 240 Partnern. Der Cluster Brennstoffzelle BW bringt Innovationen voran und unterstützt Unternehmen im Transformationsprozess. Das ist baden-württembergische Clusterpolitik, die sich auszahlt“, so die Wirtschaftsministerin weiter.
Rund 150 Partner aus dem Netzwerk des Clusters Brennstoffzelle BW kamen am 25. Juli 2023 in Stuttgart zusammen, um sich mit der Frage zu befassen: Was muss der Cluster in der kommenden Dekade für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft leisten? Denn zu diesem Jahrestag ging es nicht nur darum, auf das Erreichte zurückzublicken, sondern vor allem um die Chancen und Herausforderungen, die die Zukunft bereithält. Allein durch die Herstellung und den Export von Elektrolyse-Anlagen und -Komponenten könnten baden-württembergische Unternehmen bis 2040 ein durchschnittliches jährliches Umsatzpotenzial von bis zu 2,1 Mrd. € erzielen (ZSW: Elektrolyse made in BW, 2021).
„Wir möchten unsere Unternehmen dabei unterstützen, die wirtschaftlichen Potenziale zu nutzen, die ein Markthochlauf der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien mit sich bringt. Mit der Förderung des Projekts ‚Elektrolyse made in BW‘ konnte Baden-Württemberg beispielsweise beim Thema Skalierung der Elektrolyse-Technologie mit Komponenten aus Baden-Württemberg einen wichtigen Schritt nach vorn gehen. Der Industriedialog, der im Rahmen des Projekts entstanden ist, sowie der Erfolg des Clusters Brennstoffzelle BW zeigt, wir haben die Expertinnen und Experten sowie die Expertise im Land, damit Technologien ‚made in Baden-Württemberg‘ künftig in die ganze Welt exportiert werden“, führte Dr. Hoffmeister-Kraut weiter aus.
Angesichts der großen Umbrüche im Energiesektor und der Dynamik im Technologiefeld Wasserstoff hat sich der Cluster Brennstoffzelle BW in den vergangenen Monaten unter Beteiligung der beim Wirtschaftsministerium angesiedelten RegioClusterAgentur für Innovation und Transformation in Baden-Württemberg mit der Frage beschäftigt, wie der Cluster seine Partner bestmöglich unterstützen kann. Dieser Strategieprozess hat gezeigt: die Bedarfe der Branche sind so vielfältig wie die Clusterpartner. Darauf wird das Clustermanagement reagieren, um den Clusterpartnern schneller und gezielter wichtige Brancheninformationen zukommen zu lassen. Welche Fragen speziell für KMU, für globale Zulieferer oder für Technologie-Anwender relevant sind, diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus dem Cluster auf dem Podium bei der Jubiläumsveranstaltung.
In den zehn Jahren, in denen der Cluster Brennstoffzelle BW aktiv ist, hat sich die Wasserstoff-Branche stark weiterentwickelt: während zu Gründungszeiten in erster Linie vorwettbewerbliche Zusammenarbeit und gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsvorhaben angestrebt wurden, geht es heute darum, die Industrialisierung und Markteinführung der Technologien zu fördern. Um diesen veränderten Marktbedingungen Rechnung zu tragen, will das Clustermanagement seine Partner nun gezielt beim Markthochlauf unterstützen und nimmt sich daher unter anderem auch regulatorischen Fragestellungen an.
Die Clusterrepräsentanten auf dem Podium begrüßten die strategische Fokussierung und bekräftigten, dass jetzt die Zeit reif sei für den Markthochlauf. Dafür gelte es, die Hersteller und Anwender von Technologien zusammenbringen, um gemeinsam die praxisrelevanten Herausforderungen anzugehen.
Schätzungen des ZSW zufolge konzentrieren sich ca. 60 Prozent der deutschen Brennstoffzellenindustrie in Baden-Württemberg. Im Jahr 2013 mit etwa 30 Partnern gestartet, zählt der Cluster Brennstoffzelle BW heute rund 240 Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden und öffentlicher Hand. Besonders seit 2020 ist das Interesse am Cluster rasant gestiegen, was den derzeitigen Aufschwung in der Branche widerspiegelt.
„Die Transformation der Automobilbranche stellt den Standort Baden-Württemberg vor große Herausforderungen, die Unternehmen nicht im Alleingang bewältigen können. Dafür braucht es einen starken Zusammenschluss in der Branche und der Region. Mit dem Cluster Brennstoffzelle BW gibt es eine zentrale Anlaufstelle im Land, damit sich Unternehmen gemeinsam im Technologiefeld Wasserstoff entwickeln können“, sagte Franz Loogen, Geschäftsführer der Landesagentur e-mobil BW, zur Begrüßung der Veranstaltung.
„Die strategische Zusammenarbeit in Clusterinitiativen kann einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, Transformationsprozesse und Veränderungen in regionalen Wirtschaftssystemen zu unterstützen“, bekräftigt Prof. Dr. Thomas Heimer, Vorsitzender des Programmbegleitkreises ‚go-cluster‘.
Das Netzwerk des Clusters Brennstoffzelle BW bildet das gesamte Wasserstoff-Ökosystem ab und ist damit der ideale Nährboden für wegweisende Projekte. So entstehen überall im Land Keimzellen für lokale Wasserstofferzeugung und -nutzung, bspw. in den Modellprojekten H2Rhein-Neckar und H2Rivers, H2 Wandel oder H2Genesis und bringen Baden-Württemberg auf dem Weg zur Klimaneutralität voran. Denn technologischen Fragestellungen nehmen sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen in zahlreichen Projekten an: von Produktionsverfahren für Wasserstofftanks über Teststände für Brennstoffzellen-Stacks bis hin zur Elektrolyse-Technologie.
Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg