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© Shutterstock / Borislav Bajkic

Zusammenarbeit mit den Vereinigten Arabischen Emiraten

Baden-Württemberg und die Vereinigten Arabischen Emirate wollen bei Energie- und Wirtschaftsfragen zusammenarbeiten. Dabei steht auch der Aufbau einer leistungsstarken Wasserstoffwirtschaft im Fokus.

Fahnen unterschiedlicher Nationen wehen an Masten und werden vom Boden aus betrachtet.
Internationale Zusammenarbeit spielt bei Energie- und Wirtschaftsfragen eine zentrale Rolle.
© iStock / _marqs

Die Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Thekla Walker, und Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, haben mit dem Minister für Industrie und Fortschrittstechnologien der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Dr. Sultan Ahmed al Jaber, am 17. Februar 2024 eine Gemeinsame Erklärung (Joint Declaration of Intent) unterzeichnet. Inhalt der Gemeinsamen Erklärung ist eine enge Zusammenarbeit in den Bereichen Klimaschutz, erneuerbare Energien und Zukunftstechnologien.

 

Nachhaltigkeit in der Industrie fördern

Die VAE präsentierten bereits im Rahmen der Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP28) im vergangenen Jahr verschiedene internationale Initiativen, um den Beitrag der Industrie zur Erreichung der globalen Klimaschutzziele zu erhöhen. Zugleich hatten die Vereinigten Arabischen Emirate eine Roadmap zur industriellen Dekarbonisierung vorgestellt, die auf schrittweise und gezielte Reduzierung von CO2-Emissionen setzt. Konkret zielt die Roadmap auf eine Emissionsreduktion um 93 Prozent bis zum Jahr 2050 ab. Durch die nun vereinbarte Zusammenarbeit sollen neben den Zielen der Roadmap zur industriellen Dekarbonisierung auch die Ziele der "Operation 330bn" und der strategischen Initiative "Net Zero by 2050" der VAE unterstützt werden, sagt Minister für Industrie und Fortschrittstechnologien der Vereinigten Arabischen Emirate, Dr. Sultan Al Jaber. "Die Gemeinsame Erklärung konzentriert sich auf die Entwicklung von Projekten in den Bereichen nachhaltige industrielle Entwicklung, unterstützende Technologielösungen und gemeinsame Investitionen, die zur Widerstandsfähigkeit der Lieferketten beider Länder beitragen werden", so Dr. Sultan Al Jaber.

 

Starke Wasserstoffwirtschaft aufbauen

Internationale Zusammenarbeit und strategische Partnerschaften spielen insbesondere beim Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft eine Rolle. So betonte Umweltministerin Thekla Walker: "Wasserstoff ist der Treibstoff für eine klimaneutrale Industriegesellschaft. Mit strategischen Partnern wollen wir einen gemeinsamen Markt für grünen Wasserstoff schaffen. Die Emirate haben beste Voraussetzungen, um diesen mit Solarenergie herzustellen. Umgekehrt ist Baden-Württemberg Standort vieler Betriebe und Kraftwerke, die mit Wasserstoff klimaneutral produzieren können."

Die Relevanz einer starken Wasserstoffwirtschaft hob auch Baden-Württembergs Wirtschaftsministeirn Dr. Nicole-Hoffmeister-Kraut hervor. Vor allem als globalisierter Technologiestandort, müsse das Land auf die wirtschaftlichen Potenziale von Wasserstoff setzen: "Wir haben schon früh erkannt, dass sich in den Vereinigten Arabischen Emiraten für baden-württembergische Unternehmen immense Potenziale für vielfältige wirtschaftliche Kooperationschancen ergeben. Deswegen haben wir seit November 2022 eine Wirtschaftsrepräsentanz in den VAE eingerichtet, die unsere Unternehmen zielgerecht beim Markteintritt in den VAE und der Golfregion unterstützt", so die Wirtschaftsministerin weiter.

Die VAE wollen bis 2031 zu einem der weltweit führenden Produzenten von Wasserstoff werden. Ihre nationale Strategie wurde von einem Konsortium unter Beteiligung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme in Freiburg entwickelt. Bis 2040 soll die Kapazität zur Produktion von Wasserstoff auf 7,5 Millionen Tonnen wachsen. Zum Vergleich: Der voraussichtliche Bedarf in Baden-Württemberg beträgt 2,69 Millionen Tonnen.

 

Kooperation in weiteren Feldern

Voraussetzung für die Erzeugung von grünem Wasserstoff sind erneuerbare Energien, beispielsweise für die Elektrolyse. Daher streben die Partner der gemeinsamen Erklärung an, gemeinsame Projekte zu identifizieren, um den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben. Auch der Austausch in weiteren Sektoren, etwa Künstliche Intelligenz, smarte Industrieproduktion, Gesundheitswirtschaft und Raumfahrt sowie im Bereich der angewandten Forschung soll intensiviert werden. Ziel der Joint Declaration of Intent ist, dass auch die Kooperationsmöglichkeiten im Bereich der Außenwirtschaft und des Handels ausgeweitet werden. Erste Ansätze gibt es bereits: Daimler Truck – als künftiger Hersteller von Brennstoffzellen-LKW – und MASDAR, ein staatliches Energieunternehmen, haben Ende Januar 2024 vereinbart, gemeinsam Geschäftsmodelle rund um Wasserstoff zu entwickeln.

 

Quelle: Landesregierung Baden-Württemberg

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